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Zeitzeugengespräch mit Alt OB Kurt Romstöck

Veröffentlicht am 23.02.2015 in Ortsverein

 

Die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts ist für die Neumarkter SPD eine Ära, auf die sie mit Stolz blickt. Denn unter den Oberbürgermeistern Theo Betz und Kurt Romstöck stellte sie nach der CSU die klar zweitstärkste Kraft im Stadtrat.

 

NEUMARKT – Ortsverein und Fraktion verbanden die Glückwünsche an Kurt Romstöck zum 90. Geburtstag auch mit der Bitte an den immer noch hellwachen Kommunalpolitiker , aus dem Nähkästchen des Zeitzeugen zu plaudern. Es wurde daraus auch ein wenig Seelenmassage für beide Seiten.
Denn Kurt Romstöck stand von Anfang an mit Franz Plank ein aufrechter Sozialdemokrat zur Seite, der mit ihm die Stadt durch teilweise schwierige Zeiten steuerte. „Ich will hier niemand zu nahe treten“, sagte Romstöck, „aber der Franz Plank war der beste Kommunalpolitiker, den die Neumarkter SPD bislang hervorgebracht hat“.
Die amtierende Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger nahm ihm das nicht krumm und auch nicht Ursula Plankermann, die mit Romstöck manchen Strauß ausgefochten hat. Im Gegenteil. Ausgiebig löcherten sie den Jubilar nach Erlebnissen mit ihrem längst verstorbenen Parteifreund.

Da gab es viel zu erzählen, manches mit der Bitte an den auch nicht mehr heurigen Pressevertreter, den Stift mal kurz zur Seite zu legen. Denn die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren eine Zeit, in der man gelegentlich auch mal alle fünf gerade sein lassen musste.

Gut in Erinnerung sind Romstöck die geglückten Versuche, Arbeitgeber nach Neumarkt zu locken. So wurde Alois Sonnberger für die verwaiste Papiermühle interessiert, aus Rötz kam die Apawe (Hosenfabrik). Dabei hätten Oberbürgermeister Theo Betz, Franz Plank und er eng und oft sozusagen im stadtratsfreien Raum zusammengearbeitet. So hätten sie dafür gesorgt, dass drei Habenichtse im Anbau der Papiermühle 25 Frauen anstellen konnten, die Kabelbäume wickelten. Das schnell florierende kleine Unternehmen wurde über Umwege an die Kabelwerke Reinshagen verkauft, die in guten Zeiten knapp 3000 Leute beschäftigten.
Auch wenn ein Teil der Betriebe in der Folgezeit aus unterschiedlichen Gründen abzog oder aufgeben musste, hätten sie doch in der schwierigen Aufbauphase nach der totalen Zerstörung der Stadt vielen Familien über Jahrzehnte ein zusätzliches Einkommen verschafft. Ohne das wäre Neumarkt nicht so aufgeblüht.
Romstöck übernahm 1972 nach der Gebietsreform das Amt von Theo Betz. Die Einbindung der neuen Stadtteile sei eine schwierige und nicht billige Aufgabe gewesen. Dann erwischte das Land auch noch eine Rezession. Er halte es sich zugute, dass die Stadt bei einer Reihe von Insolvenzen nahezu unbeschadet herausgekommen sei. Sein Meisterstück, schmunzelt Romstöck, sei die Verhandlung mit der Wasag gewesen, als die in Neumarkt dicht machte und ihr riesiges Grundstück zu Bauland machen wollte. Das wäre aber nicht ohne einen neuen groß dimensionierten Abwasserkanal gegangen. Den baute die Stadt, dafür trat die Wasag 260 000 Quadratmeter Grund ab. Unter dem Strich, auch dank eines von der Regierung Helmut Schmidt aufgelegten Konjunkturprogramms, habe die Stadt an der Transaktion auch noch ein wenig verdient, sagt Romstöck. Finanziell ähnlich positiv sei es auch beim inneren Ring gelaufen, der heute seinen Namen trägt.
Mit Grundstückserwerb habe er fortgeführt, was Theo Betz begonnen habe. Der wollte dafür sorgen, dass auch der kleine Mann in Neumarkt preiswert ein Häuschen bauen konnte. Deshalb hatte er große Flächen im Osten der Stadt erworben, die landwirtschaftlich nicht wertvoll und deshalb billig zu haben waren. Natürlich sind Romstöck Worte wie Magerrasen nicht fremd. Aber wo gebaut werde, müsse stets in die Natur eingegriffen werden. Ursula Plankermann, die gerade vergeblich gegen die Bionorica-Ausweitung nach Westen gekämpft hat, zuckte nur ein wenig.
Nach wie vor Erbitterung verspürt der einstige OB über die Behandlung Neumarkts durch den Freistaat. Man sei allein gelassen worden. Weder sei es gelungen, die Holzakademie hierher zu holen, noch die Beamten-Fachhochschule. Die gingen ins Grenzland, was aus damaliger Sicht immerhin verständlich gewesen war. Die Weigerung des Landtags aber, die Landessportschule in Neumarkt, in der Mitte Bayerns einzurichten, sei leider der Lobbyarbeit von Sportfunktionären aus der Landeshauptstadt „zu verdanken“. Er habe damals die große Fläche an der Habersmühle kostenlos angeboten. Vergeblich, obwohl angeblich händeringend nach einem preiswerten Grundstück gesuchte wurde.
Dass es später auch nicht mit einer Fachhochschule geklappt habe, kann Romstöck nach wie vor nicht akzeptieren. Da dürfe die Stadt nicht locker lassen.
Mit dem Amt übernahm er 1972 von Theo Betz auch den Rohbau des Hallenbades. Eine schwere Hypothek und die mageren Besucherzahlen nach der Fertigstellung hätten seine schlimmen Ahnungen bestätigt. Deshalb sei es eine gute Fügung des Schicksals gewesen, dass der Landkreis das Bad und die beiden Realschulen im Paket übernahm.
Mit dem Hallenbad schlug Romstöck auch gleich den Bogen zur aktuellen Stadtpolitik. Einmischen wolle er sich nicht, beteuerte er immer wieder, aber ihm würde von dem zu erwartenden jährlichen Defizit eines Ganzjahresbades grauen. Er rechnet mit drei Millionen Euro. Und das für eine Minderheit der Bevölkerung. Denn wenn das Bad attraktiv werden solle, würde sich eine Familie den Eintritt nur sporadisch leisten können. Da rannte Romstöck bei der SPD offene Türen ein. Ursula Plankermann gibt die Hoffung nicht auf: „Vielleicht machte es auch hier puff, wie schon bei manchem Großprojekt“. Alternativ sollte sich die Kommune lieber eine Stadthalle gönnen und sich den Hochschulstandort etwas kosten lassen, riet Romstöck. Aber nicht so ein Klacks, wie derzeit im Gespräch. Das sei etwas und nichts.
Von „Balsam auf die Seele“ sprach Ursula Plankermann, als sich Romstöck den Straßenausbaugebühren zuwandte. Die hätte es zu seiner Zeit nicht gegeben, obwohl die Stadt damals nicht so wohlhabend gewesen sei wie heute, und die Steuerquellen lange nicht so sprudelten. Ungerecht sei diese Gebühr, findet Romstöck und spricht da auch als Betroffener. Der Stadtrat sollte Selbstbewusstsein zeigen, und die Abschaffung beschließen, ohne lange auf ein Verwaltungsgerichtsurteil zu warten.
„Jurahallen“ war ein Stichwort, das der ehemalige Oberbürgermeister gerne aufnahm. Die aktuelle Entwicklung macht ihn nun doch noch glücklich. Der Erhalt beider Gebäude, die in seiner Ägide entstanden, liegt ihm sichtlich am Herzen. Und darauf läuft es derzeit auch hinaus
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Bericht von Christian Biersack (Neumarkter Nachrichten)

 

 


 

 
 

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